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21.05.2024

Weichenstellung in Richtung UNESCO-Welterbe

3Landesmuseen übernehmen Trägerschaft für Forschungsmuseum Schöningen

Zum 1. Januar 2025 übernehmen die 3Landesmuseen Braunschweig die Trägerschaft des Forschungsmuseums Schöningen unter der fachlichen Verantwortung des Staatlichen Naturhistorischen Museums. Das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege wird sich künftig gemeinsam mit dem Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen ganz auf die Bewerbung der anliegenden Fundstelle in Schöningen zum UNESCO-Welterbe konzentrieren.

»Schöningen ist dank seiner besonderen Geologie eine einzigartige Zeitkapsel, die uns Einblicke in die Welt vor 300.000 Jahren ermöglicht. Um dieses einmalige Potenzial bestmöglich zu nutzen, bündeln wir unsere Ressourcen. Die 3Landesmuseen werden das Forschungsmuseum in Schöningen mit ihrer fachlichen Expertise und Erfahrung zukunftsorientiert weiterentwickeln. Das NLD wird sich künftig voll und ganz auf das Ziel konzentrieren, die einmalige archäologische Fundstelle als UNESCO-Welterbe zu etablieren. Mein Dank gilt dem Team des NLD, das sich hier seit 2019 mit großem Engagement für das Forschungsmuseum eingesetzt und die Voraussetzungen für die heutige Übergabe geschaffen hat«, sagte Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur Falko Mohrs im Rahmen einer Pressekonferenz in Schöningen.

NLD-Präsidentin Christina Krafczyk fügte hinzu: »Das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege begleitet die Fundstelle in Schöningen mit seiner Expertise und höchstem Engagement seit den ersten Grabungen vor 40 Jahren. Wir haben daher 2019 auch die Verantwortung für den Betrieb des Paläon mit großer Freude übernommen und den Standort seitdem substanziell weiterentwickelt. Nach erfolgreicher Aufnahme Schöningens in die deutsche Vorauswahl fokussieren wir uns jetzt mit ganzer Kraft auf die nächsten Schritte zur Anerkennung als UNESCO-Welterbe. Damit würde der weltbedeutende Rang der Fundstätte unterstrichen, den sie zurecht innehat.«

Das NLD war bereits federführend am Aufbau und Betrieb des »paläon« beteiligt und hat den Standort in den vergangenen fünf Jahren mit einem kleinen Kerntem unter Leitung des Landesarchäologen Henning Haßmann substanziell zum Forschungsmuseum weiterentwickelt – sei es durch die energetische Optimierung und die Versorgung des Hauses mit erneuerbaren Energien aus Sonne und Wind, das Einwerben von Forschungsgeldern, zahlreiche Sonderausstellungen, die erfolgreiche Vermittlungsarbeit oder die Auszeichnung mit dem Museumsgütesiegel. Mit viel Unterstützung aus der Zentrale in Hannover wurde ein Gesamtpaket aus Grabungsbetreuung, denkmalpflegerischer Verantwortung, Restaurierung und Konservierung, musealer Präsentation, Bildung und Vermittlung und natürlich Forschung in einem breiten Netzwerk internationaler Partner etabliert.

Entsprechend vorfreudig zeigte sich Mike Reich, Direktor des Staatlichen Naturhistorischen Museums in Braunschweig: »Das Forschungsmuseum Schöningen verbindet auf einzigartige Weise die archäologischen und geologisch-paläontologischen Besonderheiten des Fundortes und der Region innerhalb des UNESCO-Geoparks Harz - Braunschweiger Land - Ostfalen. Es passt damit gut zu den 3Landesmuseen Braunschweig. Wir werden alles daransetzen, das Forschungsmuseum Schöningen weiterzuentwickeln und auszubauen, sowie darauf vorzubereiten, bei einer möglichen Anerkennung als Welterbestätte in sechs Jahren, als Aushängeschild Welterbezentrum der Region gewappnet zu sein. Wir danken dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege ausdrücklich für die gute Vorlage und freuen uns auf eine gemeinsame Zukunft im Sinne des Forschungs- und Bildungsstandortes Schöningen.«

Das NLD wird dem Forschungsmuseum mit seiner Expertise im grabungstechnischen und konservatorischen Bereich auch in Zukunft sehr eng verbunden bleiben und sich federführend auf die Weiterentwicklung zum UNESCO-Welterbe konzentrieren.